Monjukli Depe
Die prähistorische Siedlung Monjukli Depe liegt im südlichen Turkmenistan an den nördlichen Ausläufern des Kopet Dag-Gebirges. Der Hügel mit einem Durchmesser von ca. 40 m erhebt sich nur 1,5 m über die aride Schwemmebene. Im Norden wird die Ebene durch die Wüste Karakum begrenzt, im Süden durch die Hänge des Kopet Dag, der auch die politische Grenze zum Iran markiert. Der kleine Fundort Monjukli Depe weist sowohl massive Besiedlungsschichten aus dem späten Neolithikum als auch aus dem frühen Äneolithikum auf.
Etwa drei Kilometer entfernt liegt das moderne Dorf Meana und das gleichnamige Wadi Meana. Dieser ehemals ganzjährig Wasser führende Fluss entspringt im Kopet Dag und versickert in der Wüste im Norden, ebenso wie das parallel verlaufende Wadi Chaacha, etwas weiter südöstlich gelegen. Unweit des prähistorischen Dorfes befindet sich auch die große bronzezeitliche Siedlung Altyn Depe.
Monjukli Depe ist der einzige bisher bekannte Fundort innerhalb dieser Region, der eine stratigraphische Verbindung zwischen dem Neolithikum, bekannt als "Jeitun-Kultur", und dem nachfolgenden Äneolithikum aufweist. Charakteristiken der Jeitun-Zeit sind u.a. kleine, überwiegend sesshafte Siedlungen, welche keinen Hinweis auf eine innere soziale Hierarchie erkennen lassen. Dem gegenüber lassen sich für die Anau IA Phase und den neu definierten Meana-Horizont des frühen Äneolithikums deutliche Veränderungen erkennen. Kleine Kupferobjekte, dünnwandige, sorgfältig gemachte Keramik sowie Spinnwirtel in großer Anzahl treten nun – neben weiteren Artefakten – verstärkt auf. Die Siedlungen wirken geplanter, da die Häuser entlang gerader Wege durch die Orte aufgereiht sind. Auch die Gebäude selbst werden etwas komplexer.
Im Jahr 1959 fanden erste Ausgrabungen in Monjukli Depe statt, bei denen Aleksandr A. Marushchenko einen Tiefenschnitt anlegte, um die Stratigraphie des Fundortes zu erforschen. Die Ausgrabungen wurden bald danach durch seinem Kollegen O.K. Berdiev fortgeführt und in einem vorläufigen Bericht zusammengetragen. Das einzigartige Potential des Fundortes zur Untersuchung des Überganges zwischen Neolithikum und dem nachfolgenden Äneolithikum wurde schließlich 2010 von Susan Pollock und Reinhard Bernbeck zum Anlass genommen, fünf weitere Ausgrabungskampagnen (2010-2014) durchzuführen.
Veröffentlichung
weitere Publikationen in der Reihe zu Monjukli Depe bei Sidestone Press
Kontakt
Reinhard Bernbeck
rbernbec@zedat.fu-berlin.de
Susan Pollock
spollock@zedat.fu-berlin.de
Freie Universität Berlin
Institut für
Vorderasiatische Archäologie
Fabeckstraße 23-25
14195 Berlin