Feuerinstallationen
Äneolithische Schichten in Monjukli Depe weisen eine Vielzahl unterschiedlicher Installationen auf, die im Zusammenhang mit Feuer und dessen alltäglicher Nutzung standen. Diese Feuerinstallationen unterscheiden sich vor allem in Aufbau und Standort. Neben ovalen großen Öfen mit Spannweiten oft über 1 m fanden wir rechteckige Installationen mit einer oder zwei Brennkammern. Während die ovalen Öfen ausschließlich auf Außenflächen errichtet wurden, befanden sich die rechteckigen Ofenstrukturen sowohl in Häusern als auch im öffentlichen Raum. Möglicherweise wurden sie dort gemeinschaftlich genutzt (etwa zum Backen). Es finden sich allerdings keine Hinweise auf Brennöfen für Keramik oder Metallverarbeitung.
Zwei Öfen, FI 1 und 2, im Außenbereich nördlich von Haus 2 gelegen. FI 1 ist ein Doppelkammerofen, dessen eine Kammer sich teilweise außerhalb der Grabungsfläche befindet. Im Falle von FI 2 besteht der Ofen hingegen aus nur einer Kammer.
Neben den Öfen gibt es zahlreiche, meist spontan entstandene Herd- und Feuerstellen, die inner- und außerhalb der Häuser sowie in verlassenen Gebäuden aufgefunden wurden. Ein Haus war mit einem Kamin ausgestattet, der möglicherweise mit Räucheraktivitäten in Verbindung stand. Allgemein weisen die meisten Häuser zwischen einer und drei Feuerinstallationen auf, welche jeweils unterschiedliche Funktionen hatten.
In den Neolithischen Schichten wurden bisher nur vier Feuerstellen dokumentiert, doch Aschelinsen, Holzkohle und burnt stones indizieren regelmäßigen Umgang mit Feuer.
Die Variabilität der Feuerinstallationen lässt ein sehr großes Geschick im Umgang mit Feuer erkennen. So diente in Zweikammeröfen die eine Abteilung zum Schüren des Feuers, aber auch als Glutbecken, während in der anderen Nahrung zubereitet, gedörrt und geröstet werden konnte. Indirekte Hinweise zum Umgang mit Feuer finden sich in den immensen Mengen von Asche, die in großen Abfallgruben und Hausruinen innerhalb der Siedlung entdeckt wurden, sowie in den zahlreichen burnt stones.
Für weiterführende Literatur siehe: Schönicke in Pollock et al. (Hrsg.) 2019.
Der große, kreisförmige Ofen FI 38 stand im Zentrum eines Hof-ähnlichen Außenbereichs, des sogenannten Central Midden. Im Ofen wurde keine Asche gefunden – vermutlich war er nach der letzten Nutzung gesäubert worden.
Teil des großen kreisrunden Herdes FI 5, nördlich der Häuser 7 und 8 gelegen. Die dichte Kieselschicht befand sich unter einem rot gebrannten Fußboden.
Eine im Fundort bisher einzigartige Kamin-ähnliche Struktur FI 17, an einem Pfeiler in Haus 3 angebaut. Der Kamin wurde wahrscheinlich während einer kurzen Auflassungsphase benutzt, bevor das Haus renoviert und mit internen Trennmauern versehen wurde.
Zwei kleine Feuerstellen, FI 27 und 28, gut erkennbar an ihrer aschehaltigen Verfüllung. Sie wurden auf der Außenfläche zwischen Haus 3 und Haus 9 angelegt.
Ein Doppelkammerofen in Haus 10, FI 44. Die schmalere Kammer wurde niedriger als die andere angelegt, und ragt etwas in den Innenraum. Sie fand wahrscheinlich Verwendung als Glutbecken, während das zu brennende oder trocknende Material in der höhergelegenen, breiteren Kammer lag.
Ein Doppelkammerofen in Haus 10, FI 44. Der Ofen befand sich in unmittelbarer Nähe des Hauseingangs, welcher am rechten Rand des Bildes zum Teil sichtbar ist.
Der Doppelkammerofen in Haus 10, FI 44. Der Boden der Hauptkammer war mehrmals durch zusätzlich aufgelegte Schichten erneuert worden; unter dem ältesten Boden lag eine Kieselschicht.
Ein kleiner Doppelkammerofen oder Herd, FI 37. Die Feuerstelle lag in einem engen Korridor zwischen zwei Gebäuden.
FI 43, eine ovale, im Fußboden von Haus 9 eingetiefte Herdstelle.
Feuerinstallation 18 in Haus 1, womöglich ein Behälter zur Erhaltung der Glut. Er wurde so gefunden wie hier abgebildet, mit einem Tonklumpen, der das Loch in der Mitte geschlossen hielt.
Eine Installation in Haus 1, bestehend aus einem zum Teil hohlen Podium, gefüllt mit Asche und Kohle. Die kreisförmige Öffnung war zum Zeitpunkt der Ausgrabung noch mit einem Tonklumpen verschlossen. Der ungewöhnliche Befund wurde womöglich zur Aufbewahrung von Glut verwendet.