Pfoten- und Fußabdrücke in Haus 10
Die Fußböden und Wände der Häuser in Monjukli Depe waren mit sich überlagernden Schichten aus weißem, rotem oder beigefarbigem Putz versehen. Anscheinend war es den Einwohner*innen wichtig, die Häuser häufig zu renovieren.
Diese Tatsache führte zu einem interessanten Befund in Haus 10. Im Zuge einer solchen Renovierung hatte man einen neuen, noch feuchten Lehmestrich aufgetragen, als zwei Hunde und ein Kind das Haus betraten und ihre Spuren hinterließen. Die Abdrücke der beiden Hunde gehen in die entgegengesetzte Richtung wie die des Kindes, welches offensichtlich durch das Haus sprang mehr als ging: die großen Abstände zwischen den Fußabdrücken lassen dies erahnen.
Zusammen mit einem weiteren Pfotenabdruck eines Hundes in Haus 1 weist der Befund zudem darauf hin, dass Hunde sich wohl auch im Alltag innerhalb der Häuser aufhalten durften. Dies wirft ein Schlaglicht auf die uns sonst nur schwer archäologisch erschließbare emotionale Nähe zwischen Menschen und bestimmten Tieren.
Für weiterführende Literatur siehe: Egbers in Pollock et al. (Hrsg.) 2019.